NACHHALTIGKEITS-
BERICHT 2021 | 22
Wiese und Blumen vor einem Bauprojekt

BERLIN KANN AUF UNS BAUEN.

Wir gestalten die Stadt der Zukunft: Mit neuen Bauprojekten schaffen wir Räume zum Leben, Wohnen und Arbeiten. Gleichzeitig modernisieren wir unseren Bestand, um die Gebäude fit für die Zukunft zu machen. Die Auswirkungen der Klimakrise stellen uns vor die Herausforderung, den Energieverbrauch im Gebäudesektor zu minimieren, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren, erneuerbare Energien zu integrieren, nachhaltige Baustoffe einzusetzen und die Gesundheit unserer Mieter*innen weiter zu bewahren.

Porträtaufnahme von Anna Weiss, Auszubildende.
Im Bereich Technik arbeiten wir bspw. an der optimalen Einstellung lüftungstechnischer Anlagen für unsere Bürogebäude. Die Energieeffizienz in unseren Gebäuden und Anlagen weiter verbessern zu können, macht meinen Job zu einer sinnvollen Tätigkeit mit Zukunft.
ANNA WEISS, AUSZUBILDENDE ZUR ELEKTRONIKERIN FÜR GEBÄUDE- UND INFRASTRUKTURSYSTEME

Modernisierung & Instandhaltung

Die Modernisierung des Bestandes ist der WBM ein zentrales Anliegen. Im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit versuchen wir, bestehende Gebäude möglichst lange zu nutzen, sinnvoll umzubauen und intelligent weiterzuentwickeln. Dabei fokussieren wir uns insbesondere auf die Punkte Barrierefreiheit, Schadstoffbeseitigung, Anlagenoptimierung sowie den Erhalt des baukulturellen Erbes.

> 60

MIO. EURO FÜR BESTANDSGEBÄUDE

Porträtaufnahme von Katja Wiggers, Abteilungsleiterin Projektrealisierung
Wir wollen unseren Bestand nicht nur erhalten, sondern in energetischer Sicht zukunftsfähig machen.
KATJA WIGGERS, ABTEILUNGSLEITERIN PROJEKTREALISIERUNG
MODERNISIERUNGEN DES GEBÄUDEBESTANDS.

2021 und 2022 investierte die WBM auch während der Corona-Pandemie in die Zukunftssicherheit ihres Gebäudebestands. Damit haben wir seit 1990 mehr als drei Viertel unserer Wohnungen modernisiert oder saniert. Gewerbeimmobilien sind trotz geringer Anteile am gesamten Gebäudebestand kritisch für das Erreichen der Klimaschutzziele. Daher setzen wir zusätzlich auf die Optimierung der Gewerbeflächen und konnten 2021 20.000 m2 leerstehender Flächen für die Neuvermietung sanieren bzw. modernisieren. 

Abbildung von Bauarbeitern

SANIERUNGEN AUF EINEN BLICK.

Die WBM hat 2021 in 1.194 Wohnungen Sanierungen begonnen bzw. fortgesetzt. Schwerpunkte bilden dabei Barrierefreiheit,

Schadstoffbeseitigung, Optimierung der technischen Anlagen, sowie der Erhalt des baukulturellen Erbes.

Aufnahme saniertes Bestandsgebäude in der Münzstraße.

ENERGETISCHE SANIERUNGEN.

In insgesamt 734 Wohnungen wurden 2021 energetische Sanierungen durchgeführt. Diese beinhalten die Instandsetzung des Dachs mit Dämmung der Fassade und Kellerdecke sowie die Erneuerung der Fenster und Hauseingangstüren bspw. in der Neuen Schönhauser Straße, Münzstraße sowie in der Torstraße. Komplexe Modernisierungen hingegen umfassen zusätzlich eine Strangsanierung und teilweise die Sanierung von Bädern.

Aufnahme saniertes Wohngebäude in der Seydlitzstraße.

GESUNDES WOHNEN.

Gesunde Wohnverhältnisse für unsere Mieter*innen dauerhaft zu sichern ist der WBM wichtig. So konnten wir 2021 bereits 379 Wohnungen im Zuge von Instandhaltungen von Asbest befreien. Bis 2030 sollen weitere 1.969 Wohnungen saniert werden.

≈ 35.500

WOHNUNGEN
BIS 2026

SCHAFFUNG NEUEN WOHNRAUMS

Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum in Berlin ist groß und die Wachstumsziele der Bundes- und Landdesregierung entsprechend hoch. Die WBM setzt auf Neubau und Ankauf, um den Bestand in landeseigener Hand zu vergrößern und breiten Schichten der Bevölkerung Wohnraum zu leistbaren Mietpreisen anzubieten. Zugleich müssen ambitionierte Ziele im Umwelt-, Klima- und Naturschutz erreicht werden. Diese Aufgabe muss gesamtgesellschaftlich angegangen werden.

BERLIN WÄCHST.

AUSKLAPPENEINKLAPPEN
Baustellenaufnahme in der Ifflandstraße.

Das anhaltende Wachstum Berlins schafft große Herausforderungen sowie Chancen für die Stadtplanung und Quartiersentwicklung. Der Stadtentwicklungsplan Wohnen (StEP) von der Berliner Senatsverwaltung prognostiziert, dass bis 2030 194.000 neue Wohnungen entstehen müssen, um den Bedarf zu decken (Basisjahr 2017).

Vor allem in innerstädtischen Lagen wird neuer und sozialverträglicher Wohnraum dringend benötigt. Die WBM stellt sich dieser Herausforderung trotz schwieriger Rahmenbedingungen und konnte in den Jahren 2021 und 2022 ihr Neubauprogramm auch unter den Auswirkungen der Pandemie fortsetzen. 

ENTWICKLUNG KOMPLEXER QUARTIERE.

AUSKLAPPENEINKLAPPEN
Grafische Abbildung des komplexen Quartiers Dragonerareals.

Die WBM strebt eine nachhaltige und ganzheitliche Quartiersentwicklung an. Bei der Entwicklung komplexer innerstädtischer Quartiere haben wir die Chance, soziale Durchmischung zu fördern, unterschiedliche Wohn- und Nutzungsformen anzubieten und Umwelt- und Klimaschutzaspekte in unsere Entscheidungen zu integrieren.

Gleichzeitig stehen wir bei unseren Bauaktivitäten vor allem in den Bezirken Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg vor zusätzlichen Herausforderungen, wie archäologische Funde und Denkmalschutz. Diesen Anforderungen stellt sich die WBM mit städtebaulichen und architektonischen Wettbewerben sowie einer umfangreichen Beteiligung der Zivilgesellschaft.

Komplexe Quartiere

 

Abbildung Mieterfest Werne Düttmannsiedlung.

AUF KOOPERATIONEN BAUEN.

Die WBM baut auf die Kooperation mit privaten Investor*innen. 2021 erwarben wir unter anderem 577 Wohnungen in der Werner-Düttmann-Siedlung in Kreuzberg, 28 Wohnungen in der Mühsamstraße in Friedrichshain und zusammen mit der DEGEWO 107 Wohnungen in der Liebigstraße in Friedrichshain.

Aufnahme eines Wohngebäudes.

ANKAUF VON IMMOBILIEN UND GRUNDSTÜCKEN.

Der Ankauf von Grundstücken sowie der Erwerb von schlüsselfertigen Projektentwicklungen ist ein Eckpfeiler der WBM-Wachstumsstrategie. Mit dem Ankauf von Immobilien verfolgen wir das Ziel, den landeseigenen Bestand zu vergrößern. So können wir Wohnungen dem Berliner Wohnungsmarkt zu sozialverträglichen Mieten zur Verfügung stellen.

Abbildung Mann am Schreibtisch

UMWELTSCHUTZ IM BAU UND BETRIEB.

Beim Neubau setzt die WBM zunehmend auf innovative Bauweisen, um natürliche Ressourcen und das Klima bestmöglich zu schützen. Wir prüfen den Einsatz von umweltverträglichen, nachwachsenden, recycelten oder recyclingfähigen Bauprodukten, um den Neubau nachhaltiger zu gestalten. In Forschungs- und Pilotprojekten wie mit der TU Dresden sowie der EBZ Business School, sammeln wir Erkenntnisse zur Optimierung und Digitalisierung der technischen Gebäudeausrüstung.

Luftaufnahme Wohngebäude mit begrüntem Dach.

DACH- UND FASSADENBEGRÜNUNG.

Dach- und Fassadenbegrünungen haben positive Auswirkungen auf ökologische, gesundheitliche und klimatische Effekte. In Städten wie Berlin treten Hitze und Starkregenereignisse immer häufiger auf. Begrünte Dächer, Fassaden und Innenhöfe wirken wie natürliche Klimaanlagen, halten einen Teil des Niederschlags zurück und steigern die Luftqualität. Daher werden Dachbegrünungen bei WBM-Neubauten grundsätzlich eingeplant und Fassadenbegrünungen dort umgesetzt, wo es möglich ist.

ENERGIEVERBRAUCH IM BESTAND.

Die WBM möchte ihr CO2-Monitoring weiter professionalisieren und erfasst dafür den Energieverbrauch in ihren Wohn- und Gewerbebeständen fortlaufend. Das ist die Grundlage für die Identifikation und Priorisierung geeigneter emissionsmindernder Maßnahmen. Bereits seit den 1990er Jahren wird an der energetischen Modernisierung des Bestands gearbeitet. Neu ist, dass wir den Energieverbrauch vor und nach den durchgeführten Modernisierungsmaßnahmen miteinander vergleichen.

30.000 kWh

SOLARENERGIE DURCH
EIGENE PV-ANLAGE

ENERGIEBEDARF SENKEN.

AUSKLAPPENEINKLAPPEN

Als größten Hebel für effektive Maßnahmen im Klimaschutz sehen wir die Senkung des Wärme- und Strombedarfs in unserem Gebäudebestand sowie der Minimierung des Einsatzes fossiler Energieträger. Im Wärmebereich stellen wir von Öl- und Gas-Anlagen auf emissionsärmere Wärmeversorgungslösungen um und reduzieren so Treibhausgasemissionen. Auch die kontinuierliche Ausrüstung der Heizungsanlagen mit moderner Steuerungs- und Überwachungstechnik trägt zu einem geringeren Verbrauch und somit geringeren Emissionen bei.

Um den Strombedarf zu senken, setzen wir neben energiesparender LED-Technik vermehrt intelligente Aufzugssteuerungen oder energiesparende Pumpen ein. Darüber hinaus geben wir unseren Mieter*innen in unseren digitalen Ratgebern wertvolle Tipps, wie sich u. a. Energie sparen lässt.

WBM-Ratgeberfilme

NUTZEN VON SOLARENERGIE.

AUSKLAPPENEINKLAPPEN
Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der WBM-Zentrale in Berlin-Mitte.

Mit der Entwicklung der Photovoltaik-Strategie geht die WBM einen weiteren Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Energieversorgung, die nicht auf endliche, fossile Energieträger angewiesen ist. Das primäre Ziel ist es, die gewonnene Solarenergie innerhalb der eigenen Häuser zu nutzen und somit einen positiven Effekt auf die CO₂-Bilanz zu erzielen.

Im Zuge der Sanierung unserer Unternehmenszentrale in Berlin-Mitte installierten wir eine Photovoltaikanlage mit 88 PV-Modulen auf dem Dach. Diese Anlage erzeugt jährlich bis zu 30.000 kWh Solarenergie und spart so jährlich rechnerisch ca. 14,6 Tonnen CO₂ ein.